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Mosaik

by Ostückenberg

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1.
Herein 01:54
Ohne Worte.
2.
Was soll ich tun gegen den Schweinehund? Was soll ich sagen mit meinem kleinen Mund? Wer wird es hören, wenn ich die Welt besinge, Wird es jemand stören, wenn am Ende mich die Welt bezwingt? Was soll ich sagen, was ihr nicht eh schon wisst? Was bringt fragen, wenn man jede Antwort eh vergisst Und sowieso schon jeder Satz mit einem „eh“ beginnt? Wozu noch anfangen – ist doch eh schon alles vorbestimmt? Was soll man dazu noch sagen?  Wie soll ich das jetzt verstehen? Warum wollen alle nur von der Liebe singen? Warum nicht reden in ihren Liebesdingen? Und wenn das Glück zerbricht, doch es schaut niemand hin, Ist es dann kaputt? Kriegt man das wieder hin? Was kost’ die Welt als Geschenk verpackt? Wer braucht schon Geld, was hat uns das gebracht?  Vierzig Jahre Stress, hoffen, dass die Rente passt, Am Ende stellst du fest, dass dich dein eigener Enkel hasst. Was soll man dazu noch sagen?  Wie soll ich das jetzt verstehen? Warum, wenn die Erde frei im All schwebt, Dreht sie sich dann nur im Kreis? Und warum, wenn die Zeit vergeht, Sind dann diese Fragen immer gleich?
3.
Solange 03:28
Der Regen tropft, doch ich frier nicht, Auf das Dach. Und ich kapier nicht, Was es heißt, wenn du schreibst, Dass du heute nicht kommst, aber hoffst, dass ich bleib. Und ich bleibe, Starr auf den Fleck an meiner Wand: Mit den Tränen in den Augen Sieht es fast so aus, als ob er gerade tanzt. Ich hab so lange gewartet. Ich hab so lange gehofft. Mein Herz weiß, dass es wahr ist, Und ich warte, solange es klopft. Es klopft, ich schrecke auf, Doch draußen ist nichts mehr, was ich will; Nur alles grau, alles laut, alles Schall ohne Rauch, Doch im Grund alles still. Und ich rauche am Fenster, Der Regen grinst mir ins Gesicht. Es ist wie ein kitschiger Film, Doch sein Ende ist längst nicht in Sicht. Ich hab so lange gewartet. Ich hab so lange gehofft. Mein Herz weiß, dass es wahr ist, Und ich warte, solange es klopft. Und ich weiß, eines Tages wird anderes wichtiger sein, Dann werd ich nicht mehr warten, Weil du da bist, Oder ich nicht mehr allein. Dann werd’ ich nicht mehr warten, Weil du da bist, Oder ich – Allein? Ohne mich! hat die Hoffnung gesagt Und sich doch hingesetzt. Ich weiß, sie möchte gehen, Aber wartet immer noch bis zuletzt.
4.
Farben verschwimmen, Grenzen gibt’s schon lang nicht mehr. Mauern singen, doch die Straßen sind gerade leer. Dort drüben im Rinnstein: Papierschiffe aus dem letzten Krieg. Ich würd da gerne drin sein, doch das Wasser ist so schrecklich tief. Der Wind pfeift und kreist – er tanzt zu seinem eigenen Lied, Während er heimlich weint, weil er schon lange keinen weinen sieht. Die Sicherheit hat sich versteckt und keiner sucht nach ihr Und auch ich hab es gerade entdeckt: Ich hab gar nichts mehr zu verlieren. Alles starrt still, wartet auf den nächsten Tag, Vielleicht wird alles wahr, vielleicht auch erst im nächsten Jahr. Häuserfronten berichten Geschichten aus längst vergangener Zeit. Nichts ist, wie es war, und auch ich bin längst nicht mehr zu allem bereit. Und während ich durch den Park spazier, Bin ich grad bei mir, bin ich grad bei dir. Und während ich durch den Park spazier, Bist du grad bei dir, doch du bist grad nicht –
5.
Mosaik 04:15
All die schönen Scherben – komm, wir bauen ein Mosaik! Die können hier doch nicht einfach nur verstauben. Reich mir mal den Kleber. Vielleicht, mit etwas Glück, Setzen wir dich neu zusammen, du musst mir nur vertrauen. Ich weiß, zerbrochen werden tut scheiße weh. Ich bin nicht blind, ich sehe deine Narben. Doch was ich sagen will und ich hoffe, du verstehst: Zerbrich das Licht und du erhältst die schönsten Farben. Ich seh, du bist zerrissen, das zu flicken wird nicht gehen. Komm, wir nähen dir aus den Resten eine Jacke. Und wenn in nächster Zeit der Wind mal wieder kräftig weht, Wirst du sehen: Sie wird wie angegossen passen. Ich weiß, du hättest viel lieber ein neues Kleid, Doch ich fürchte, dafür ist es jetzt zu spät. Doch schau dich einmal um und ich denke, du begreifst: Wir alle haben alte Lumpen, es kommt nur drauf an, wie man sie trägt. All die leeren Worte – komm, wir füllen sie mit Schnaps! Zu irgendetwas müssen die doch taugen. Wir trinken auf das Leiden, es wäre ja gelacht, Wenn ausgerechnet die dir deine schlechte Laune rauben. Ich weiß, das hört sich alles wie Kalendersprüche an. Ich bin nicht taub, ich hör mich selber reden, Doch was ich sagen will, wofür ich keine Worte fand: Solang wir uns noch haben, darf es Hoffnung geben.
6.
Superheld 03:18
Augenblick um Augenblick Rauscht vorbei, ich glaub es nicht, Trau mich und meinen eigenen Augen nicht: Alles hetzt, doch nichts geht weiter. Nichts gesehen, nichts gesagt, Nichts verstehen, wie gehabt. Hiernach gehen wir zum Grab, Trauern unserm Tod entgegen. Und du schwebst nur vorbei! Superheld – unerreicht. Und du schwebst nur vorbei! Schweigen ist Gold, Reden zu leicht, Lässt die Welt in dem ziellosen Streben allein. Im TV ne Panzerfaust. „Nichts zu sehen, gehen Sie weiter geradeaus!“ „Bitte, bitte hilf uns, Santa Claus, Wir versprechen, uns zu bessern!“ Gleiche Zeit, gleicher Ort. Alles treibt weiter fort, Keiner bleibt, keiner horcht, Heute keine Lust zu warten. Und du schwebst nur vorbei! Superheld – unerreicht. Und du schwebst nur vorbei! Schweigen ist Gold, Reden zu leicht, Du lässt uns mit dem hilflosen Leben allein. Du rennst voraus, niemand, der Schritt hält, Lässt links liegen, was neben dir hinfällt. Sie stolpern blind, suchen, wo weiter, Jeder Versuch verurteilt zum Scheitern. Und du schwebst nur vorbei! Superheld – unerreicht. Schweigen ist Gold, Reden zu leicht, Du lässt uns in dem Elend allein.
7.
Wir sind nass bis auf die Haut, Doch egal, was passiert, Wir gehen noch nicht nach Haus. Wir tanzen zusammen, zu laut. Der hat gar nichts kapiert, Der noch Gummistiefel braucht, Denn wir springen durch Pfützen, aber spüren das Meer, Der Wind in den Haaren bringt den Himmel uns näher. Die Leute starren und fragen, warum. Doch heut sind wir einfach jung, Heut sind wir einfach dumm. Wir freuen uns am Fallen, Deine blutige Nase Ist die schönste von allen. Heute Nacht träumen wir vom Tanz Durch den wunderbaren, Feuchtkalten Schlamm, Denn wir springen durch Pfützen, aber spüren das Meer, Der Wind in den Haaren bringt den Himmel uns näher. Die Leute starren und fragen, warum. Doch heut sind wir einfach jung. Heut sind wir einfach –
8.
Guten Morgen, aufgewacht! Über Nacht ist Frühling geworden. Und bei den Resten vom sich verkriechenden Schnee Blühen zarte Gefühle von Liebe und Leben. Und daneben wir. Während wir durch Pfützen laufen, Glitzert die kalte Sonne in deinen Augen. Doch ich warte nur auf die paar Tage, Für die das Jahr sich lohnt: Ich will einen goldenen Herbst für uns. Jetzt glüht die Sonne und alles verbrennt, Sogar die Wiese im Park staubt, wenn wir über sie rennen, Die Straße flimmert und die Luft zwischen uns knistert, Wir warten gespannt auf das nächste Hitzegewitter. Ich konnt ja die Sommer hier noch nie so recht leiden, Zu kalt, zu heiß, ich glaub, ich werd zu alt für den Scheiß Und ich warte nur auf die paar Tage, Für die das Jahr sich lohnt: Ich will einen goldenen Herbst für uns. Wie bunte Blätter von den Bäumen Fallen rote, braune, vergoldete Träume. Wir tragen sie nach Haus, legen sie in dicke Lexika Und finden sie in ein paar Jahren wieder, So schön wie am ersten Tag. Das Jahr hört auf, so wie es begann: Mit nassen Schuhen, wenig Schnee, viel Salz und viel Schlamm. Und wieder einmal kommt der Verkehr zum Erliegen, Menschen träumen von Kaminen und vom ewigen Frieden. Ich weiß noch, wie du sie liebtest, diese Stadt, wenn sie schläft, Und stell mir vor, du hast dich nur mal kurz dazugelegt. Und denke nur an die paar Tage, Für die das Jahr sich lohnt: Ich denk an den goldenen Herbst für uns.
9.
Lass uns 04:02
Lass uns laufen, rennen über die Dächer der Stadt, Lass uns rauchen und brennen gegen Väterchen Staat, Lass uns saufen und brechen mit dem Elterndiktat, Lass uns raus, wir haben hier drin schon alle Wände bemalt. Lass uns tanzen, kommt eh nie mehr ein besserer Tag, Lass uns zappeln, starre Nacken hat der Henker im Sack. Euren Trott, wir haben ihn längst auf die Bretter gejagt, Lass uns in Ruhe mit Gott: Wir haben nie nach nem Retter gefragt! Wir stehen aufrecht und so stark wie nie, Haben die Schnauze und den Kopf voll von Fantasien. Komm, lass uns mal wieder durch die Straßen ziehen, Immer nach vorne, ohne klares Ziel. Lass sie reden, denn sie drehen sich im Kreis, Ihr dämlicher Scheiß war immer und bleibt ewiglich gleich, Ihre Weisheiten – Phrasen, die echt jeder bereits kennt. Doch keiner kann uns sagen, was das Leben verheißt. Ihre Pläne sind so niedlich klein, Unsere Träume müssen für sie furchtbar riesig sein. Lass uns kämpfen! Wir gehen sicher nicht als Sieger heim, Doch statt mit denen zu gewinnen, verlieren wir lieber allein! Wir stehen aufrecht und so stark wie nie, Haben die Schnauze und den Kopf voll von Fantasien. Komm, lass uns mal wieder durch die Straßen ziehen, Immer nach vorne, ohne klares Ziel.
10.
Sprachlos.
11.
Polartag 03:43
Schon ungezählte Stunden Geht die Sonne nicht mehr unter. Polartag. Und mit geschlossenen Augen geblendet Wart ich auf das Sommersonnenende, Die ganze Nacht lang. Und sie brennt und brennt sich ein In meine Augen, bis sie weinen Und hinter dunklen Lidern, Umgetrieben von bunten Punkten, Immer wieder jede Müdigkeit verneinen. Ich möchte endlich mal schlafen, Endlich mal Augen zu und sonst gar nichts, Doch alles um mich ist hell. Ich möchte endlich mal schlafen, Doch etwas hält mich fest und wach. Es lässt mich nicht los und nicht schlafen, jede Nacht. In meinem kleinen Tunnel: Neonlicht gegen das Dunkel Flimmert grell, verschreckt die Angst Und treibt an, was mich bewegt, Und vor sich her, was kurz mal steht. Hält niemals an. Und es brennt und brennt sich ein In meine Augen, bis sie weinen Und hinter dunklen Lidern, Umgetrieben von bunten Punkten, Immer wieder jede Müdigkeit verneinen. Ich möchte endlich mal schlafen, Endlich mal Augen zu und sonst gar nichts, Doch alles um mich ist hell. Ich möchte endlich mal schlafen, Doch etwas hält mich fest und wach. Es lässt mich nicht los und nicht schlafen. Jede Nacht die gleiche Scheiße! Jede Nacht die alten Geister, bleiben wach an meiner Seite. Jede Nacht ist mir zu leise, Ich brauch Krach, der mich zerreißt, Weil ich nur weiß und nicht begreife, Dass ich mich wieder nur im Kreis dreh. Ich möchte endlich mal schlafen, Endlich mal Augen zu und sonst gar nichts, Doch alles um mich ist hell. Ich möchte endlich mal schlafen, Doch etwas hält mich fest und wach. Es lässt mich nicht los und nicht schlafen, jede Nacht.
12.
Fanfaren 06:17
Du vermisst die Gitter an deinen Fenstern, Jeder Blick nach draußen fühlt sich beengt an. Und du zählst die Tage bis zum Ausbruch, Jedes Kreuz in deinem Kalender sagt, Wie dringend du hier raus musst. Und du sitzt wieder einmal nur zu Haus, Malst deine Zukunft aus. Und du hörst schon tausende Fanfaren, Jeder wird es sehen! Die Menschen in den Straßen Kennen deinen Namen. Doch alles bleibt still. Und du versteckst deine Wunden, Bisher hat sie noch niemand gefunden. Und du trägst tapfer deine Schmerzen Und fragst dich, ob sie es wert sind. Und du sitzt wieder einmal nur zu Haus, Malst deine Zukunft aus. Und du hörst schon tausende Fanfaren, Jeder wird es sehen! Die Menschen in den Straßen Kennen deinen Namen. Doch alles bleibt still. Und bitte halt daran fest, Ich will nicht, dass die Hoffnung dich verlässt. Und bitte frag mich nicht: Hat das alles einen Sinn? Doch hör nochmal hin. Denn ich hör schon tausende Fanfaren, Jeder wird es sehen! Die Menschen in den Straßen Kennen deinen Namen. Jeder wird es sehen.
13.
Gutmensch 04:00
Du siehst sie niemals Auto fahren, Denn da hat sie was dagegen. Du siehst sie auf dem Fahrrad Oder in Öffis, wenn es regnet. Und wenn sie dann in der Straßenbahn jemandem begegnet, Der mit seinem Rollstuhl keinen Platz hat, Ist sie gleich zugegen. Sie hilft ihm rein, mit Wut im Bauch Auf die gaffenden Passanten, Deren Blicke sagen: So einer soll doch Einfach nicht die Tram nehmen. Und wenn sie das dann offen sagt, Wird sie belächelt und beleidigt, Während ich nur dumm daneben steh Und sich niemand für sie einsetzt. Und ich frag mich: Was ist nur geschehen? Was ist nur geschehen, Dass man das Wort „Gutmensch“ Als Beleidigung versteht? Du siehst sie nie bei H&M, Denn es ist auch wirklich scheiße, Wenn unter einer Laune des Konsums Andere Menschen leiden. Und aus demselben Grund Kauft sie ihr Essen lieber Fairtrade, Weswegen sie, um sich das zu leisten, In den Ferien niemals wegfährt. Und manchmal ist sie konsterniert, Wenn Freunde zu ihr sagen: Das ist ja alles schön und gut, Doch diese Schuhe musste ich einfach haben. Und wenn sie das dann offen sagt, Wird sie belächelt und beleidigt, Während ich nur dumm daneben steh Und sich niemand für sie einsetzt. Und ich frag mich: Was ist nur geschehen? Was ist nur geschehen, Dass man das Wort „Gutmensch“ Als Beleidigung versteht? Und manchmal geht sie demonstrieren Für die Rechte von Verfolgten Und, dass es scheißegal sein muss, Ob sie aus irgendeinem Volk sind. Und sie kämpft dagegen, dass wir Nach wie vor auch hierzulande Viel zu viele Menschen degradieren Und an den Rand drängen, Und ist jedes Mal empört, Wenn die, denen es gut geht, Darum wissen, Doch faul und überheblich einfach zusehen. Und wenn sie mir davon erzählt, Sag ich: Toll, dass du das alles tust, Denn ich bin dafür ja nicht gemacht, Aber du zum Glück ein Gutmensch.

credits

released June 14, 2019

Gesang: Ostückenberg
Gitarren: Lars Kostjutscheko
Kontrabass, E-Bass: Paula Wünsch
Schlagzeug: Tilman Albrecht

Texte & Komposition: Ostückenberg
Arrangement: Ostückenberg & Band

Trompete: Jannicke Hagen (außer Track 03), Ludwig Müller (Tracks 03, 06)
Altsaxophon: Jonas Berger
Tenorsaxophon: Emma Jacob
Posaune: Gregor Littke

Aufnahme, Mix & Co-Produktion: Marcel Aue (Behind The Plane Studio Leipzig)
Mastering: Fabian Tormin

Cover & Artwork: Manuel Funk

Vielen Dank an alle weiteren, die dieses Album möglich gemacht haben: Sarah Kleditz, Justus Manthey, Gwen Kyrg, Jörg Hempel, Johannes Moritz

Dieses Album wurde gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Ostückenberg Leipzig, Germany

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